SUSI Partners hat zu einem neuen Positionspapier über Impact Investing in Infrastruktur beigetragen. Der Bericht wurde unter der gemeinsamen Initiative des Bundesverbands Alternative Investments e.V. («BAI») und der Bundesinitiative Impact Investing e.V. («BIII») verfasst.

Den Bericht hier einsehen:

Impact Investing in Infrastructure

Unter dem Titel „Impact Investing in Infrastructure: Turning Potential into Practice“ beleuchtet der Bericht, weshalb Infrastruktur sich besonders für Impact Investing eignet. Er definiert die Schlüsselelemente einer glaubwürdigen Impact-Investment-Strategie und beschreibt zentrale Herausforderungen sowie mögliche Lösungen, um Investoren dabei zu helfen, finanzielle Ziele mit klar definierten Impact-Zielen zu verbinden.

Fünf Merkmale von Impact Investments

Der Bericht definiert fünf Merkmale, die in eine Anlagestrategie integriert sein sollten, damit diese als Impact Investment gilt. Die Anlagestrategien von SUSI Partners im Bereich der Energiewende-Infrastruktur weisen alle diese Merkmale auf und streben gleichzeitig attraktive risikobereinigte Renditen an:

  • Intentionalität: Impact-Investitionen müssen klare Ziele verfolgen, die vor Beginn des Investitionsprozesses definiert werden. Jede Investition von SUSI Partners muss zu einer messbaren Reduktion von Treibhausgasemissionen im Vergleich zu einem Basisszenario führen.
  • Impact Management und Messung («IMM»): IMM sollte über den ganzen Investitionsprozesses hinweg integriert sein. Wir bewerten das Potenzial zur Vermeidung von Emissionen und stellen dies den jeweiligen Investment Committees vor Abschluss einer Transaktion vor. Danach werden die potenziell vermiedenen Emissionen (von engl. «Potential Avoided Emissions», kurz «PAE») kontinuierlich nachverfolgt und einmal jährlich an unsere Kunden berichtet.
  • Signifikanter, netto-positiver Einfluss der Anlage: Die Infrastrukturen, in die wir investieren, tragen zur Minderung des Klimawandels bei, indem sie den Übergang zu einem kohlenstoffarmen Energiesystem vorantreiben. Gleichzeitig stellen wir sicher, dass die Anlagen keinen „signifikanten Schaden“ verursachen (von engl. «Do No Significant Harm», kurz «DNSH»), im Einklang mit den Anforderungen der Sustainable Finance Disclosure Regulation («SFDR») und der EU-Taxonomie.
  • Signifikanter, netto-positiver Einfluss des Investors: Wir spezialisieren uns auf Investitionen in weniger umkämpfte Segmente des mittleren Marktsegments, in denen wir nicht nur Finanzierungslücken schliessen, sondern auch aktiv Unternehmen mitgestalten. Dabei arbeiten wir eng mit den Managementteams zusammen und unterstützen sie mit unserer langjährigen Erfahrung und Expertise.
  • Finanzielle Rendite: Die Erzielung attraktiver risikobereinigter Renditen bildet die Grundlage unseres Geschäfts und wird durch die Verfolgung von Impact-Zielen keineswegs beeinträchtigt. Im Gegenteil: Der Beitrag unserer Investitionen zu einer nachhaltigen Zukunft verbessert die langfristige Performance unserer Anlagen.

Herausforderungen von Impact Investing in Infrastruktur

Auch wenn sich Infrastrukturinvestitionen besonders gut dafür eignen, einen positiven Impact neben finanziellen Renditen zu erzielen, bestehen weiterhin Herausforderungen bei der Messung und Berichterstattung des erzielten Impacts.

Erstens erschwert die grosse Vielfalt von Infrastruktursektoren und Projektarten eine standardisierte Impact-Messung, die oft zu allgemein ausfällt, um aussagekräftig zu sein. Stattdessen sind massgeschneiderte und ressourcenintensive Ansätze erforderlich. Bei SUSI haben wir projektspezifische Methoden zur Quantifizierung der PAE entwickelt, die sich an etablierten Berichtsstandards orientieren. Diese Methoden wurden mit Unterstützung einer spezialisierten Beratungsfirma entwickelt, die auch die von uns jährlich berichteten PAE überprüft und bestätigt.

Zudem bestehen weiterhin Fragen zur fairen Zuschreibung des erzielten Impacts auf die an einem Projekt beteiligten Parteien. Die langen Entwicklungszeiten und hohen Anfangsinvestitionen, die typisch für Infrastrukturprojekte sind, führen zu einer zeitlichen Entkopplung zwischen der anfänglichen Kapitalbindung und der späteren Realisierung messbarer Ergebnisse. Aktivitäten am Anfang der Projektentwicklungsphase, die für langfristige Resultate entscheidend sind, werden in regulatorischen Rahmenwerken wie der SFDR und der EU-Taxonomie nicht ausreichend berücksichtigt. Die Vielzahl an Finanzierungsstrukturen im Eigen- und Fremdkapitalbereich erschwert darüber hinaus die faire Zuordnung des Impacts an Beteiligte und erschwert die Vermeidung von Doppelzählungen.

Regulatorische Empfehlungen

Um das Potenzial von Infrastruktur für Impact-Investitionen vollständig zu nutzen, fordert der Bericht Investitionsstrategien mit klar definierten Impact-Zielen, die durch ein konsequentes Impact-Management über den gesamten Lebenszyklus der Infrastruktur unterstützt werden. Darüber hinaus schlägt er mehrere politische Reformen vor: Explizite Berücksichtigung von Entwicklungsphasen in der EU-Taxonomie; Harmonisierung der Definition von Impact Investing in der EU; Einführung einer eigenen Impact-Investing-Produktkategorie innerhalb der SFDR; und die Anerkennung von Infrastruktur als eigene Anlageklasse im Rahmen der nachhaltigen Finanzregulierung. Wie die Autoren argumentieren, könnten diese Massnahmen wesentlich dazu beitragen, mehr Kapital in Infrastrukturen zu lenken und breitere Nachhaltigkeitsziele in Europa und darüber hinaus zu fördern.