SUSI Partners‘ Marco van Daele an der BAI Alternative Investor Conference 2023
Im Interview mit dem Deutschen Bundesverband Alternative Investments (BAI) ging SUSI Partners‘ Co-CEO und Chief Investment Officer, Marco van Daele, auf einige Themen ein, die er in seiner Präsentation an der vom BAI organisierten Alternative Investor Conference erörtert hatte.
Weiter unten sind Ausschnitte aus dem Interview schriftlich aufgeführt. Das ganze Interview gibt es HIER zu sehen.
Aufbauend auf der Erörterung von SUSIs exklusivem Investitionsfokus auf Energiewendeinfrastruktur und den von SUSI definierten drei Pfeilern einer erfolgreichen Energiewende – nachhaltig Energie produzieren, Energieeffizienz erhöhen und die verbreitete Nutzung nachhaltiger Energie ermöglichen – betonte van Daele die hohe Dynamik im Energiewendesektor:
«Es gibt sehr viele Themen, die spannend geworden sind für Investoren – technologisch immer schon spannend, aber jetzt eben auch für Investoren. Dazu gehören beispielsweise Speichertechnologien, die es braucht, da es immer mehr erneuerbare Energien in den Systemen gibt, die volatil produzieren. Deshalb braucht es Puffer, sei es auf Netzebene, aber auch auf Kundenseite.
Das zweite grosse Thema der letzten Zeit ist die Wärme – sowohl die Heizwärme, aber auch die Prozesswärme in der Industrie. Das basiert sehr oft immer noch auf fossilen Brennstoffen und muss sich ändern.
Ein weiteres Thema ist der Wasserstoff. Wasserstoff ist kein Sektor, sondern erstmal ein Molekül, d.h. man muss zuerst mal darüber sprechen, was man damit meint. Geht es um die Herstellung von grünem Wasserstoff? Geht es um den Transport? Geht es um den Verbrauch? Geht es um die Nutzung von Wasserstoff für Speicherzwecke? Da gibt es sehr viele verschiedene Anwendungsmöglichkeiten und es entwickelt sich hier ein Bereich, der natürlich auch Investitionsmöglichkeiten mit sich bringt.»
Auf die Innovationskraft und das Aufkommen neuer Geschäftsmodelle im Energiedienstleistungssektor angesprochen, erläuterte van Daele:
«Was wir feststellen – in der Infrastruktur-Investmentwelt, in der wir uns bewegen – ist, dass für viel zu lange der Endkunde nicht im Vordergrund stand. Man kennt das aus Konsumgüterunternehmen: der Kunde ist König und die Produkte werden um Kundenbedürfnisse herum strukturiert. Doch im Energiesektor war das lange und zum Teil immer noch nicht der Fall. Das Produkt Energie – weil es abstrakt ist – wurde nie vom Kunden her gedacht. Die grossen Versorger haben das komplett versäumt. Und was jetzt passiert ist, dass private Unternehmen, kleine Unternehmen, schnellere, agilere Unternehmen kundenorientiert Lösungen anbieten, die nicht nur nachhaltig sind, sondern auch günstiger sind und Energiesicherheit mit sich bringen und damit nachhaltiges Wirtschaften ermöglichen. Dadurch entsteht aber gleichzeitig sehr viel Kapitalbedarf, weil es am Ende im Energiesektor immer um harte Assets geht, die gebaut bzw. installiert werden müssen und dafür stehen wir gerne zur Verfügung, um das zu finanzieren.»
Gefragt, was für ihn ‘nachhaltiges Investieren‘ ausmacht, erklärt van Daele:
«Wir trennen das im Grunde in drei verschiedene Bereiche. Zum einen geht es darum, was wir tun, also worin wir investieren. Wir als SUSI Partners fokussieren uns einzig und allein auf Energiewendeinfrastruktur. Dadurch sind wir allerdings noch nicht per se nachhaltig.
Element Nummer Zwei ist dann die Integration von ESG-Risikofaktoren in den Investmentprozess. Ich beschreibe das oft als eine Linse, durch die man schaut. Man setzt eine andere Brille auf und schaut sich dasselbe Unternehmen an und versucht durch diese neue Brille, einen breiteren Satz an Faktoren, die – und das ist wichtig – risiko- und/oder renditerelevant sind, miteinzubeziehen.
Das dritte Element ist das, was am Ende dabei rauskommt. Was natürlich dabei rauskommen soll, sind attraktive risiko-adjustierte Renditen für Investoren, aber auch nicht-finanzielle Vorteile. In unserem Fall versuchen wir durch jedes einzelne unserer Investments CO2-Austösse zu vermeiden und da verbringen wir sehr viel Zeit drauf, das auch zu messen und an unsere Investoren zu berichten, sodass es eben nicht nur eine schöne Idee ist, die auf der Webseite steht, sondern die auch belegbar und nachvollziehbar ist.»
Das Interview führte Jörg Birkelbach.