Gespräch mit SUSI Partners‘ Wymen Chan über erneuerbare Energien in Südostasien

In einem ausführlichen Artikel von Infrastructure Investors Tharshini Ashokan über die Aussichten für erneuerbare Energien in Asien konnte SUSI Partners‘ Head Asia, Wymen Chan, seine Perspektive einbringen und betonte dabei die Wichtigkeit, auch die Wachstumsmärkte Südostasiens zu bedienen.

Im Folgenden werden Chans Zitate aus dem Artikel mit minimalem Kontext aufgeführt. Der Artikel in voller Länge ist Abonnenten von Infrastructure Investor hier zugänglich.

Auf den steigenden Energiebedarf in Südostasien hinweisend und die Tatsache, dass Projekte für erneuerbare Energien generell einfacher umzusetzen sind als herkömmliche Kraftwerke, meint Chan: „Südostasien bietet zahlreiche Gelegenheiten für Additionalität, das heisst wir bauen hier Stromproduktionsanlagen, welche keine bereits existierenden Kraftwerke ersetzen, sondern zuvor ungedeckten Strombedarf decken. Da Südostasien im Vergleich zu beispielsweise China weniger entwickelt ist, bietet sich für die Region die Möglichkeit, erneuerbare Energien direkt zur weitverbreitetsten Stromquelle zu machen. Man überspringt sozusagen eine Instanz – die auf fossilen Energieträgern basierende Stromproduktion – da man keine bereits existierende Infrastruktur zu berücksichtigen hat.

Zur Rolle, welche Zertifikate für erneuerbare Energien (RECs – Renewable Energy Certificates) in der Region spielen, kommentiert er: „Zu diesem Zeitpunkt sind RECs nicht per se ein Faktor in unserem Investitionsprozess, aber wir beobachten die Entwicklungen in diesem Bereich natürlich mit Interesse und sähen es auch gerne, wenn diese sich im Markt etablieren könnten. Momentan gibt es aber noch zu viele Probleme auf Seiten der Zertifizierungsbehörden und das Niveau der Standardisierung ist noch tief. Und trotzdem werden zur Zeit grosse Fortschritte gemacht. In Singapur wurde kürzlich ein Zertifizierungsstandard eingeführt und andere Länder verfolgen ähnliche Schritte. Diese Sachen müssen geregelt sein, bevor sich ein aktiver Markt für RECs entwickeln kann. Da wir keine Investitionsentscheidungen aufgrund von RECs treffen, würden wir sie so oder so nur als Bonus oder zusätzliche Erträge betrachten. Aber wir unterstützen das Konzept grundsätzlich.

In der Folge erörtert Chan die Risiken beim Investieren in Schwellenmärkten: „Die gute Neuigkeit ist, dass erneuerbare Energien auch in diesen Regionen schnell zum Mainstream werden und Regierungen in beispielsweise Kambodscha, Indonesien und Laos erkennen und unterstützen dies auch dementsprechend. Natürlich gibt es auch Risiken. Entwicklungsrisiken beispielsweise, da alle unsere Assets neu gebaut werden. Zudem gibt es regulatorische Risiken sowie Finanzierungsrisiken, da noch nicht alle Stakeholder und im Speziellen auch lokale Banken noch nicht mit allen Charakteristiken von erneuerbaren Energien vertraut sind.

Zum Schluss weist Chan darauf hin, dass diese Risiken dazu führen können, dass grössere Fonds und institutionelle Investoren vielversprechende Investitionsmöglichkeiten in Schwellenmärkten übersehen und betont die Wichtigkeit von Südostasien für das Erreichen globaler Klimaziele: „Im Kampf gegen die Klimaerwärmung ist es unerlässlich, die Wachstumsmärkte Asiens zu adressieren. Ich würde mehr Mitbewerber in diesen Märkten auf jeden Fall begrüssen. Der Kampf gegen den Klimawandel muss global erfolgen. Wollen wir die Pariser Klimaziele erreichen, dürfen keine Regionen ausgeklammert werden. Deshalb fokussieren wir uns auf die Schwellenmärkte Asiens.“